Zuhause

 

 

 

Dieser weite HIMMEL hier

ist mein Zuhause

 

ortlos hier

und zeitlos jetzt!

 

 

Der HIMMEL wölbt sich 

als reines BEWUSSTSEIN

 

und öffnet sich

als grenzenloses HERZ

 

 

Mitten im HIMMEL 

tanzt die Erde

 

und all mein Sein 

tanzt mit

 

 

Ich jedoch ich lausche

dieses Tanzes Klang

 

Ist die Erde denn

ein göttlicher GESANG?

 

 

Mit Meinem Lied

bezeuge ICH 

 

Einzig ICH 

besinge Mich!

 

 

ICH, der HIMMEL 

jenseits aller Welten

 

zeige Mich

als PARADIES!

 

 

Subjektiv bin ICH 

in Mir zuhause

 

Objektiv ist Mein Zuhause 

dieses PARADIES!

 

 

 

Erläuterungen

zu dem poetischen Text

„Zuhause“

 

 

 

Die kursiv geschriebenen Worte dieses Textes laden das Bewusstsein dazu ein, 

sich auf ein unmittelbares Erleben einzulassen, 

denn dem objektivierenden Denken 

sind die Qualitäten des Bewusstseins nicht zugänglich.

 

Das „Ich“ ist als Ich-Subjekt in jedem Menschen lebendig. 

Bevor es seine Identität mit dem reinen Bewusstseins erkennt, 

hält es sich selbst als „Ego“ für eine vergängliche Erscheinung.

In diesem Text ist es dabei, seine wahre Natur zu erkennen.

 

Das mit Großbuchstaben geschriebene „ICH“ ist das Sich Seiner Selbst

bewusste, jetzt und kontinuierlich gegenwärtige reine ICH-Subjekt,

das an keinerlei Erscheinungen gebunden ist. 

Alle Worte mit Großbuchstaben beziehen sich unmittelbar auf das ICH-Subjekt. 

 

 

 

Dieser weite Himmel hier

ist mein Zuhause

 

ortlos hier

und zeitlos jetzt!

 

 

Sämtliche Erscheinungen tauchen unmittelbar jetzt innerhalb des

Bewusstseins auf. Alle Erscheinungen finden also im Bewusstsein

ihr „Zuhause.“

Die Erscheinungen, die innerhalb des Bewusstseins auftauchen, sind

„irdisch“ und objektiv bestimmbar. Das Bewusstsein dagegen ist keine

Erscheinung und damit auch kein bestimmbares Objekt. Im Gegensatz

zu den irdisch-weltlichen Erscheinungen des gesamten objektiven Alls

ist das Bewusstsein der „Himmel“ selbst. Das Bewusstsein gehört nicht 

dem Weltall an! Während das All entstanden und vergänglich ist, ist

das Bewusstsein weder entstanden noch vergänglich. Das Bewusstsein

ist nicht als Objekt aus dem „Nichts“ hervorgegangen und auch nicht

evolutionär nach dem „Urknall“ entstanden.

Vor dem Beginn aller Welten und nach dem Ende aller Welten ist das

Bewusstsein unangetastet und kontinuierlich das HIER und das JETZT,

in dem alle Welten auftauchen und wieder verschwinden!

Erscheinungen markieren durch ihr Auftauchen im Bewusstsein einen 

Ort als ihren Aufenthaltsort, also ihr „Zuhause“. Ohne Erscheinungen 

existieren keine Orte, denn das Bewusstsein selbst ist kein Ort. Es stellt 

aber allen Erscheinungen in sich selbst die Möglichkeit zur Verfügung, 

sich zuverorten und damit einen Raum aufzuspannen. 

Ohne verortete Erscheinungen existiert kein Raum!

Nur für Erscheinungen, die einen Ort einnehmen, vergeht Zeit. 

Für Erscheinungen beginnt die Zeit mit ihrem Auftauchen, 

die Zeit verstreicht während ihres Bestehens, und sie endet, 

wenn die Erscheinungen wieder vergehen.

Für das Bewusstsein, das keine Erscheinung ist 

und damit weder erscheint noch vergeht, verstreicht keine Zeit. 

Das Bewusstsein ist veränderungslos kontinuierlich jetzt gegenwärtig!

 

 

 

Der Himmel wölbt sich 

als reines Bewusstsein

 

und öffnet sich

als grenzenloses Herz

 

 

Da sämtliche Erscheinungen innerhalb des Bewusstseins auftauchen,

umschließt und umfasst das Bewusstsein alle Erscheinungen.

Bildhaft gesprochen wölbt sich das Bewusstsein über alle Erscheinungen, 

wie der weltliche Himmel sich über die Erde wölbt.

Da das Bewusstsein bedingungslos alle Erscheinungen so annimmt, wie

sie sich zeigen, und ausnahmslos allem Raum gewährt, erfährt sich das

Bewusstsein selbst als grenzenlos weites Herz!

 

Der Himmel, von dem hier die Rede ist, scheint im Alltagsgeschehen

nicht vorhanden zu sein, da ihn das Ego mit seinen unablässigen

Reflektionen in Beschlag nimmt und (fast) vollständig ausfüllt. 

Auch das Ego ist Bewusstsein: 

Bewusstsein, das sich mit vergänglichen Erscheinungen identifiziert 

und sich deshalb selbst für eine vergängliche Erscheinung hält. 

Doch völlig unberührt vom Ego und dessen Reflektionen öffnet sich

der Himmel hier und jetzt für alles, was hier und jetzt in Erscheinung

tritt!

 

 

 

Mitten im Himmel 

tanzt die Erde

 

Und all mein Sein

tanzt mit

 

 

Alles Irdisch-Weltliche regt sich innerhalb dieses Himmels oder

Herzens und „tanzt“ sozusagen in ihm, denn alle Erscheinungen

sind unablässig in Bewegung.

Alles, was „mein Sein“ ausmacht, gehört der Erscheinungswelt an 

und tanzt demnach als ein Teil der „Erde“ mitten im „Himmel“, 

also im Bewusstsein.

 

 

 

Ich jedoch ich lausche 

dieses Tanzes Klang

 

Ist die Erde denn

ein göttlicher Gesang?

 

 

Mein Sein gehört wohl der Erscheinungswelt an, „ich“ aber bin keine Erscheinung! 

Mein Sein, also sämtliche Persönlichkeitsfaktoren wie Körper, Psyche und Intellekt, 

setzt sich wohl aus Erscheinungen zusammen, 

das „Ich“ jedoch ist seinem Wesen nach reines Bewusstsein!

Nur das Bewusstsein selbst ist dazu in der Lage, 

zwischen vergänglichen Erscheinungen einerseits 

und seiner eigenen kontinuierlichen Präsenz andererseits zu unterscheiden. 

Dazu ist es notwendig, dass das Bewusstsein 

sich von allen Identifizierungen mit welchen Erscheinungen auch immer lossagt.

Dies gelingt dann, wenn es sich (etwa in der Meditation) in die Stille hineinfallen lässt, 

die es selbst ist. (Die Stille existiert nicht neben dem Bewusstsein!) 

Aus dieser Stille heraus ist es dazu in der Lage, den Erscheinungen zu „lauschen“, 

die sich alle in einem Schwingungszustand befinden und in gewisser Weise „klingen“. 

Da das Bewusstsein kein abstraktes Objekt ist, kann nur ich lauschen!

Ich bin identisch mit dem Bewusstsein!

 

Wer oder was aber verursacht das Auftauchen der Erscheinungen im

Bewusstsein, also den Tanz der Erde im Himmel?

 

 

 

Mit Meinem Lied 

bezeuge ICH:

 

Einzig ICH

besinge Mich!

 

 

Solange das Bewusstsein sich mit Elementen der Erscheinungswelt

identifiziert, scheint der „Himmel“ etwas Anderes, etwas Fernes zu

sein.

Erkennt das Bewusstsein aber, dass es an keinerlei Erscheinungen

gebunden sondern völlig frei ist, vermag es, sich zu seiner wahren

Natur zu bekennen. Seine wahre Natur ist die an nichts und niemanden

gebundene Purheit. Als Purheit bezeugt das Bewusstsein: „ICH BIN!“

„ICH BIN“: frei von objektivierbaren Attributen, ICH pur.

In seiner ungetrübten Purheit erkennt das Bewusstsein seine Einzigkeit. 

Neben ihm in seiner Purheit existiert keine Instanz, die irgendetwas

hervorbringen könnte. Das reine Bewusstsein besingt sich selbst.

ICH bin das reine Bewusstsein. Gerade jetzt besinge ICH Mich Selbst!

 

 

 

ICH, der HIMMEL 

jenseits aller Welten

 

zeige Mich

als PARADIES

 

 

Jenseits aller Welten, unberührt von jeglichen Aspekten der 

Erscheinungswelt, ruht die Purheit in sich selbst.

Sobald aber die Purheit, also das reine Bewusstsein, ihr eigenes

Vorhandensein bezeugt und „ICH BIN“ bekundet, erwächst aus

dieser Selbstbezeugung die Dualität: ICH, das reine, subjektive

Bewusstsein, verfüge über ein objektives SEIN. Diese Dualität 

von ICH und SEIN ermöglicht die Selbstreflektion und damit 

die Selbsterkenntnis. Diese Dualität von ICH und SEIN aber ist 

das Paradies, in dem der Baum der Erkenntnis wächst! 

Das Paradies ist nichts anderes als das Hiersein und das 

Gegenwärtigsein des Bewusstseins. ICH, das reine BEWUSSTSEIN,

zeige Mich als PARADIES!

 

(Milch = Nahrung: die Möglichkeit zur Erkenntnis = Bewusstseinsnahrung)

(Honig = Süße: Seligkeit infolge der SELBSTerkenntnis) 

 

 

 

Subjektiv bin ICH 

in Mir zuhause

 

Objektiv ist Mein Zuhause

dieses PARADIES!

 

 

ICH, das reine Bewusstsein, ruhe in Mir Selbst. Also bin ICH,

das Subjekt, ohne ein Gegenüber in Mir Selbst zuhause.

Da ICH aber Meine Existenz bezeuge und deshalb um Meine

Anwesenheit und um Mein Gegenwärtigsein weiß, ist das 

PARADIES Mein objektives Zuhause!

 

 

 

 

7.7.16 / 12.11.16