Im Garten

 

 

Ja, so ist es:

ICH BIN!

 

Immer schon war ICH gewesen,

hatte aber nichts von Mir gewusst.

Als ICH jedoch vor Mir bezeugte, dass ICH bin,

fand ICH Mich in einem Garten wieder.

Dieser Garten war nicht von Mir verschieden.

Dieser Garten war Mein Sein.

Er war Mein Anwesendsein 

und Mein Gegenwärtigsein.

Der Garten spiegelte Mir Mich Selbst,

und so erkannte ICH in diesem Garten Mich Selbst.

Jetzt weiß ICH um Mich!

Mir Meiner Selbst gewiss

bin ICH nun selig vor Glück!

 

Nein, so war das nicht!

 

Neulich schlenderte ich durch einen paradiesisch anmutenden Garten.

Mir war, als könnte Gott hier zuhause sein.

Ich fragte mich, ob Gott etwas von sich wissen kann.

Da nichts neben dem göttlichen EINEN existiert

- so überlegte ich - ,

kann es nicht dazu in der Lage sein,

sich an etwas Anderem zu reflektieren.

Muss das göttliche EINE demnach nicht sich selbst bezeugen?

Kann das EINE nicht nur dann wissen, dass es existiert,

wenn es sich selbst bezeugt?

Ich erkannte, dass ich grundlegendes Wissen über Gott erlangt hatte.

Ich verleibte mir meine Erkenntnis als objektives Wissen ein.

Gott war also ein Objekt meiner Erkenntnis,

und ich war der Wissende.

Demnach war ich von Gott verschieden

und von Ihm getrennt!

 

Augenblicklich war der Garten verschwunden.

Nun sitze ich auf diesem gottverlassenen Flecken Erde

und wünsche mich in jenen Garten zurück!

 

 

 

24.2.15